Die Voraussetzungen könnten
nicht unterschiedlicher sein: innerhalb von knapp 24 Stunden wird im Bezirk Völkermarkt beim traditionsreichen Diexer Bergrennen (Samstag,
27.5.) der österreichische Bergmeister 2017 gekürt und tags darauf steht mit dem GP
Südkärnten über 194 km das längste Bundesliga-Rennen des Jahres auf dem
Programm. Beide Rennen werden so wie zuletzt 2013 für die ÖRV-Bundesliga
gewertet.
Für wen scheint heuer die Sonne in Diex?
Diex ist nicht nur ein Eldorado für
Radsportler und war schon mehrere Male Schauplatz von Meisterschaften
(zuletzt 2013, Sieger R. Zoidl); auf dem Aussichtsberg in Südkärnten
wurden schon einmal die meisten jährlichen Sonnenstunden Österreichs
gemessen, rund 2.300 Stunden in 1160m Höhe. Bevor sich der Sieger des
Rennens heuer im Licht des Erfolges sonnen darf, wartet harte Arbeit auf
die Bergspezialisten unter den heimischen Radstars: von Völkermarkt
nach Diex (69 km, HD 700 m) wartet nach einer flachen Anfahrt ein
selektiver, 9 km langer Anstieg mit einer steilen, 12%igen Schlussrampe
hinauf in den sonnigsten Ort Österreichs.
Der Titelverteidiger fehlt heuer, denn
der Niederösterreicher Hermann Pernsteiner (Amplatz-BMC) verzichtet,
(„für mich nicht der richtige Anstieg“) und bestreitet stattdessen ein
MTB-Rennen. Auch das Team Felbermayr Wels fährt mit seinen besten
Kletterern (Stephan Rabitsch, Bergmeister 2015 sowie
vierfach-Bergchampion Markus Eibegger) die Fleche du Sud in Luxembourg,
schickt aber Vizemeister Daniel Lehner ins Rennen. Somit ist in Diex
eine völlig offene Medaillenvergabe zu erwarten, vielleicht schlägt
diesmal die Stunde der Routiniers wie Clemens Fankhauser (Team Tirol),
zuletzt zweimal Bronze, oder Lokalmatador Hans-Jörg Leopold (WSA), seit
Jahren bei Bergrennen beständig im Spitzenfeld.
Start zur ÖM Berg in Völkermarkt ist um 15 Uhr, Zielankunft ca. 16.50 Uhr
Ergebnis Bergmeisterschaft
2016 (Inzing): 1. Hermann Pernsteiner (Amplatz) vor Daniel Lehner (Team
Vorarlberg) und Clemens Fankhauser (Tirol Cycling).
Stolzes Jubiläum: 30. Grand Prix Südkärnten in Völkermarkt
Beim letzten verbliebenen
großen Straßenrennen in Kärnten ist abgesehen von der Länge (194 km) das
entscheidende Kriterium der kurvenreiche Anstieg auf den letzten 1000
Metern vom Stausee hinauf zum Ziel in Völkermarkt. Der 24,2 km lange,
acht Mal zu fahrende Rundkurs besticht durch gute, breite Straßen. Das
Rennen ist somit für endschnelle Allrounder maßgeschneidert, der Kreis
der Sieganwärter entsprechend weit gestreut. Die
Trauben für die heimischen Rennfahrer hängen in Südkärnten jedenfalls
ungewöhnlich hoch: Österreichs Rennfahrer warten seit 2009 (Sieger der
Steirer Michael Pichler) beim Kärntner Rad-GP auf einen Heimerfolg. Im
Vorjahr siegte der Slowake Marek Canecky (Amplatz-BMC).
Start zum 30. GP Südkärnten (Sonntag, 28.6.) ist in Völkermarkt um 12.05 Uhr, Zieleinlauf ca. 16 Uhr 30.
Bundesliga-Spitzenreiter nach
drei von zehn Rennen ist Matej Mugerli (Amplatz) mit 550 Punkten vor
Lukas Schlemmer (Felbermayr), 375 und Andi Bajc (Amplatz) mit 358.
Führender Klub in der
Mannschaftswertung der ÖRV-Radbundesliga ist Amplatz-BMC (85 Punkte) vor
Tirol Cycling (63) und Team Vorarlberg, (59).
PS:
Sowohl Samstag auch Sonntag finden in
Völkermarkt neben dem Hauptrennen der Elite auch Bewerbe für den
Nachwuchs statt (Junioren, U17, U15), welche zum österreichischen
Nachwuchs-Cup sowie auch zum AlpenAdria Cup (Slowenien, Friaul,
Steiermark, Kärnten) zählen. An beiden Renntagen sind damit an die 500
Fahrer in allen Kategorien am Start.
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